Verkehrsunfall-Opferhilfe Deutschland e.V. (VOD)Wenn das Auto zur Waffe wird

Vier Jahre nach dem Terroranschlag am Breitscheidplatz zeigt der Amoklauf von Trier erneut, dass bessere Hilfen für Opfer von Angriffen mittels Kraftfahrzeugen wichtig sind.

Amokläufe sind in Deutschland glücklicherweise extrem selten, doch es besteht eine latente Gefahr durch Nachahmungstäter. Amokfahrten können Menschen lebenslang belasten. Grausame Bilder und Töne brennen sich tief in die Köpfe der Verletzten und Zeugen ein. Manche können diese nie mehr loswerden. Bislang waren es oft die großen Metropolen, in denen Terroristen zuschlugen. Doch auch in Regionen mit ländlichem Umland, wie in der historischen Stadt Trier an der Mosel, ist nun eine tiefe Betroffenheit zu spüren. Anfang Dezember 2020 fuhr dort ein SUV-Raser mit teils mehr als 80 km/h innerhalb einer Fußgängerzone gezielt auf Menschen zu und verletzte dabei 29 Personen, fünf von ihnen tödlich.
 

Weitere erschreckende Beispiele lieferten u. a.

  • die Amokfahrt am 7. April 2018 im Zentrum von Münster,
  • die Attacke in der Silvesternacht 2018/2019 auf feiernde Passanten im Ruhrgebiet,
  • die Kfz-Fahrt in die Menschenmenge des Rosenmontagszugs 2020 in Volkmarsen mit über 120 Verletzten,
  •  die tödliche Pkw-Fahrt einer 44-Jährigen vom September 2020 im Kreis Steinfurt (Lienen/Lengerich), wo diese innerhalb von 30 Minuten fünf Unfälle verursachte und das Auto u. a. absichtlich in eine Gruppe Radfahrer fuhr.

Der gezielte Einsatz eines Kraftfahrzeugs als Waffe, insbesondere aufgrund einer terroristischen oder extremistischen Motivationslage des Täters, ist ein relativ neues Phänomen. Nach einer Amokfahrt mit mehreren Toten überwiegt die Erschütterung. Für die Opfer, deren Angehörige, Zeugen oder Helfer bleiben die Folgen oft dauerhaft spürbar. Die gesellschaftliche Verantwortung für die Opfer hört deshalb nicht auf, wenn Unfälle oder Amokläufe offiziell „abgehakt“ sind.

Der vollständige Beitrag kann hier abgerufen werden.