Weltoffenheit und StudierendenberatungVom Pilotprojekt zur Beratungsinstanz
„Nehmen Sie die Menschen, wie sie sind, andere gibt's nicht.“ (Konrad Adenauer)
Die psychosoziale Studierendenberatung startete einst als ein Pilotprojekt am Studienort Köln, jedoch wurde schnell klar, dass die Studierenden eine vollkommen neutrale und vertrauenswürdige Beratungsinstanz benötigen, welche sie durch ihr gesamtes Studium an der Hochschule begleiten kann. So wurde aus einem Pilotprojekt eine feste Instanz.
So vielfältig wie unsere Gesellschaft ist, so sind es auch die Studierenden der HSPV NRW und deren Beratungsanliegen. Vielfalt zeigt sich auch in unserer Teamzusammensetzung, denn wir bringen unterschiedlichste Qualifikationen und Erfahrungen mit. Dadurch können wir eine breite Palette von Perspektiven, Erfahrungen und Meinungen in Beratungs- und Entscheidungsprozesse einbringen. Jeder Mensch hat eine einzigartige Lebensgeschichte, die seine Sichtweise prägt. Da wir Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen im Beratungsteam haben, können wir verschiedene Blickwinkel einnehmen, um darauf aufbauend umfassende Lösungen gemeinsam mit und für die Studierenden zu entwickeln.
Mit jedem neuen Studienabschnitt stehen die Studierenden vor neuen Herausforderungen. Wir als Studierendenberaterinnen bemühen uns stets um eine diverse Beratung, da sie eine Vielzahl von Vorteilen bietet. Erstens ermöglicht sie eine umfassendere Analyse und Bewertung der vorliegenden Informationen. So tauschen wir uns in unserem wöchentlichen Teammeeting im Rahmen einer kollegialen Fallberatung über Anliegen aus, welche an uns herangetragen wurden. Indem wir unterschiedliche Erfahrungen und Perspektiven zusammentragen, können wir verschiedene Aspekte eines Problems oder Anliegens beleuchten und möglicherweise unbekannte Zusammenhänge entdecken. Dieser Austausch ermöglicht es, auch blinde Flecken zu erkennen und trägt letztlich zu einer ganzheitlichen Beratung bei.
Zweitens fördert Vielfalt die Kreativität und die Innovationskraft. Uns ist es besonders wichtig, jede Studentin und jeden Studenten individuell entsprechend seiner persönlichen Rahmenbedingungen und Ressourcen objektiv, neutral und wertschätzend zu beraten. Indem verschiedene Fachkenntnisse, kulturelle Hintergründe und persönliche Erfahrungen kombiniert werden, entsteht ein fruchtbares Beratungssetting. Darüber hinaus trägt Vielfalt in unseren Beratungen zur besseren Qualität bei. Wir sind in der Lage, die Bedürfnisse und Erwartungen zu verstehen und durch die unterschiedlichen Angebote die Studierenden motiviert an ihr Ziel zu begleiten. So hat sich in den letzten Jahren der „Kick-Start“-Workshop zu Beginn eines jeden Studienjahres etabliert, in welchem Studierende Basics des Zeitmanagements und der Lernstrategien kennenlernen, sodass sie gut gewappnet in den neuen Lebensabschnitt starten können.
Die Studierendenberatung arbeitet grundsätzlich mit interkulturellen Beratungsansätzen, indem wir kultursensibel vorgehen, ohne dabei Unterschiede zu übergehen oder einzuebnen. Studierende an der HSPV NRW bilden den Querschnitt der Gesellschaft ab. Verschiedene Charaktere, Geschlechts- und Altersunterschiede sowie Status-, Bildungs- und Rollenunterschiede, sind nur ein Teil dessen, was jedes Individuum ausmacht. Diversität zeigt sich bei den Studierenden auch in den kulturellen Hintergründen, in der Religion, in der Generation, an den Verhaltensweisen und an den Kommunikationsformen. Die Studierendenberatung steht dem neugierig und offen gegenüber und verfolgt immer den Ansatz der Individualitätsförderung und des ressourcenorientierten Empowerments. Interkulturalität zeigt sich auch in Beratungssituationen, indem wir zum Beispiel durch Mediationen im Kurs dabei unterstützen, Verständnis und Respekt für fremdkulturelle Perspektiven zu entwickeln.
Insgesamt ist Vielfalt (in Beratungen und in Bezug auf Studierende) ein Schlüsselfaktor für den Erfolg und für die Offenheit einer Hochschule. Durch die Integration verschiedener Hintergründe und Perspektiven, schaffen wir ein Umfeld, das Chancengleichheit fördert, Innovationen vorantreibt, Verständnis aufbaut und besser auf die Bedürfnisse der Studierenden eingeht. Indem wir Vielfalt als Stärke erkennen und fördern, können wir eine vielfältigere und inklusivere Gesellschaft aufbauen, in der jeder Mensch die Möglichkeit hat, sein volles Potenzial auszuschöpfen und seinen individuellen Lebensweg zu gehen.