Der Fachkräftemangel im öffentlichen Sektor verschärft sich. Angesichts gegenwärtiger Entwicklungen wie dem demografischen Wandel ist für die kommenden Jahre ein hoher Personalbedarf zu prognostizieren, der auf einen Arbeitsmarkt mit tendenziell rückläufigem Erwerbspotenzial trifft. Die Verwaltungen sind somit angehalten, unter starker Konkurrenz der Privatwirtschaft diese Herausforderungen zu bewältigen und dabei gleichzeitig den Ansprüchen einer stark diversifizierten Gesellschaft an bedarfsgerechte Dienstleistungen zu genügen.
Roboter mit sozial-interaktiven Fähigkeiten können eine Abmilderung dieser Problematik bewirken und gewinnen auch in Deutschland zunehmend an Bedeutung. Aus diesen Gründen wird im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Verbundprojektes „RuhrBots“ der bedarfsgerechte Einsatz sozialer Roboter in den Stadtverwaltungen der Metropole Ruhr erforscht und teilhabeorientiert vorangetrieben.
Der Einsatz von sozialen Robotern kann jedoch nur dann erfolgreich gelingen, wenn die Roboter bei den Beschäftigten auf Akzeptanz stoßen. Als Projektpartner hat es sich die Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen (HSPV NRW) deshalb zur Aufgabe gemacht, die Einstellungen, Hoffnungen, Interessen und Befürchtungen von Beschäftigten in Stadtverwaltungen hinsichtlich des Robotereinsatzes zu erheben. Durch anschließende Gruppendiskussionen mit relevanten Stakeholdern, wie Datenschutzbeauftragten, Gleichstellungsbeauftragten und Personalräten, wird der Robotereinsatz zusätzlich einer juristischen Würdigung unterzogen, um als letztendliches Ergebnis Handlungsempfehlungen für Führungskräfte ableiten zu können.
RuhrBots versteht sich als ein Kompetenzzentrum, in dem verschiedene Partner interdisziplinär als Team zusammenarbeiten. Zu den Forschungsinstitutionen zählen eben der HSPV NRW die Hochschule Ruhr West (HRW), die Hochschule Niederrhein (HSNR) und die Evangelische Hochschule Nürnberg (EVHN). Roboter4Care ist als Wirtschafts- und das Fraunhofer IMS als Transferpartner Teil des Kompetenzzentrums.
Förderhinweis
RuhrBots wird als eines von insgesamt drei Kompetenzzentren im Rahmen des Forschungsprogramms zur Mensch-Technik-Interaktion (MTI) "Technik zum Menschen bringen" durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit über 4 Millionen Euro für eine Laufzeit von drei Jahren gefördert.