Workshop: Vorurteilsmotivierte Kriminalität Aktuelle Erscheinungsformen und polizeiliche Arbeit

08. März 2023 um 10:00 - 15:00Speichern
Workshop Vorurteilsmotivierte Kriminalität
Workshop Vorurteilsmotivierte Kriminalität

Vorurteilsmotivierte Straftaten sind aus wiederkehrenden Anlässen derzeit regelmäßig Gegenstand politischer, polizeilicher und wissenschaftlicher Diskussionen. Trotz des großen öffentlichen Interesses sind Täter/innen, Taten und die Perspektive von Betroffenen auf breiter Datengrundlage noch wenig beforscht.

Vor diesem Hintergrund verfolgt der geplante Workshop zwei Ziele:

  1. Zunächst werden aktuelle Forschungsergebnisse vorgestellt, die vorurteilsmotivierte Kriminalität und deren Entstehung mit einem Fokus auf Nordrhein-Westfalen beleuchten. Dazu werden neben prozessproduzierten Daten von Polizei und Justiz auch Dunkelfelderhebungen herangezogen. Eine Betrachtung digitaler Kommunikationsvorfälle rechtsextremistischer Internetkommunikation rundet den Forschungsüberblick ab.
  2. Im Anschluss wird mit Expert/innen aus den Bereichen der polizeilichen Praxis, der polizeilichen Prävention sowie der polizeilichen Ausbildung diskutiert, inwiefern und auf welche Art diese Forschungsergebnisse für die polizeiliche Arbeit genutzt werden können.

Um das erste Ziel zu adressieren, werden zunächst Ergebnisse eines vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen finanzierten Forschungsprojekts der Ruhr-Universität Bochum vorgestellt, welches auf Hellfeldinformationen basiert. Im Anschluss werden durch die Kriminalistisch-Kriminologische Forschungsstelle (KKF) des Landeskriminalamtes Nordrhein-Westfalen zwei Viktimisierungssurveys vorgestellt, die aktuelle Erkenntnisse zum Dunkelfeld vorurteilsmotivierter Kriminalität im Land liefern. Einen Einblick in die Strategien der neuen Rechten im virtuellen Raum bietet sodann ein vom BMBF gefördertes Forschungsprojekt, das unter anderem an der TU Darmstadt und der Hessische Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit (HöMS) angesiedelt ist.

Auf Basis eines zusammenfassenden Überblicks polizeilich relevanter Aspekte im Kontext der vorurteilsmotivierten Kriminalität wird die nachfolgende Diskussion strukturiert. Diese sieht aktive Beteiligungsmöglichkeiten für die ca. 40 Teilnehmenden aus der polizeilichen Praxis, der polizeilichen Aus- und Fortbildung sowie der Wissenschaft vor.
 


Wissenschaftliche Leitung

Fakultät für Sozialwissenschaft
Lehrstuhl für Empirische Sozialforschung

Prof. Dr. Cornelia Weins
cornelia.weins@ruhr-uni-bochum.de

Institut für Polizei- und Kriminalwissenschaften (IPK)
Studienort Duisburg

Prof. Dr. Daniela Pollich
daniela.pollich@hspv.nrw.de
 


Hinweise zur Anmeldung

Anmeldungen zur Veranstaltung bitte per Mail an: veranstaltungen(at)hspv.nrw.de
Anmeldeschluss ist der 22. Februar 2023.

 

Programm

9.30  Anreise und Begrüßungskaffee
10.00  Begrüßung
10.15  Tathandlungen und Tatverläufe bei vorurteilsgeleiteten Gewalttaten: Eine Analyse des KPMD-PMK und von Strafverfahrensakten für Nordrhein-Westfalen 2012-2019
Sebastian Gerhartz M.A., Kai-David Klärner B.A., Prof. Dr. Cornelia Weins, Juliana Witkowski M.A., alle Ruhr-Universität Bochum
10.45  Tatverdächtige / Täter/innen: Eine Analyse von Strafverfahrensakten für Nordrhein-Westfalen 2012-2019
Sebastian Gerhartz M.A., Prof. Dr. Cornelia Weins, Juliana Witkowski M.A., Ruhr-Universität Bochum
11.15  Pause
11.30  Das Dunkelfeld vorurteilsmotivierter Kriminalität in Nordrhein-Westfalen – Ergebnisse zweier Dunkelfeldstudien
KK Sebastian Kost, LKA NRW
12.00  Mittagspause
13.00
    
Meme, Ideen, Strategien rechtsextremistischer Internetkommunikation (MISRIK)
Dr. Kai Denker, TU Darmstadt, Prof. Dr. Georgios Terizakis, Hessische Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit (HöMS)
13.30Diskussion: Vorurteilsmotivierte Kriminalität in der polizeilichen Praxis – Definition, Prävention, Gefahrenabwehr, Umgang mit Täter:innen, Schutz von Betroffenen
 Impulsvortrag und Moderation: Prof. Dr. Daniela Pollich, HSPV NRW
 Es diskutieren:

KOR Oliver Olbers
Leiter der Kriminalinspektion Staatsschutz, Polizeipräsidium Duisburg

EKHK Klaus Kaulich
Leiter Sachgebiet 32.1, Kriminalprävention und Opferschutz, Landeskriminalamt NRW

Dr. Emanuel John
Beauftragter für Menschenrechtsbildung des Fachbereichs Polizei der HSPV NRW
15.00Ende der Veranstaltung