Das Forschungsprojekt „Polizei und öffentliche Verwaltung in Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus und Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit“ hat zum Ziel, extrem rechte, diskriminierende und antidemokratische Einstellungen, Haltungen, Verhaltensauffälligkeiten und Argumentationsmuster erkennen und einordnen zu können. Dabei sollen sowohl die Innenperspektive der Polizei und öffentlichen Verwaltung, als auch die gesellschaftliche Außenperspektive beleuchtet werden. Aus den Erkenntnisgewinnen sollen zudem präventive Handlungsansätze zur Verhinderung von Radikalisierung, Förderung zur Deradikalisierung und dem Umgang mit bereits radikalisierten Beamt*innen und Beschäftigten der Polizei und öffentlichen Verwaltung gewonnen werden.
Die methodische Vorgehensweise dieses Projekts umfasst fünf Perspektiven, die miteinander in einen reflektierten, konstruktiv kritischen Dialog treten:
- Theorie der wissenschaftlichen Forschung,
- Praxis der Polizei und öffentlichen Verwaltung,
- Akteur*innen und Organisationen der Aufklärungs- und Antidiskriminierungsarbeit, sowie der Präventions- und Ausstiegsberatung,
- Betroffene von rechter Diskriminierung,
- Aussteiger*innen aus der rechten Szene.
Diese Methode wird gewählt, um nicht nur forschungsrelevante Erkenntnisse für die Wissenschaft, sondern auch praxisrelevante Erkenntnisse für die Polizei und öffentliche Verwaltung zu gewinnen. Zudem soll dieses Projekt einen vernetzenden Charakter haben: Es soll somit einen Beitrag dazu zu leisten, zukünftig für den Alltag und die Praxis ein Netzwerk aus Akteur*innen zu initiieren, um die gegenseitige Unterstützung und Expert*innenwissen in Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus und Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit zu fördern.
Das Projekt ist für das Studienjahr 2020/21 angelegt: Das Format ist auf eine Veranstaltungsreihe mit Vorträgen, interaktiven Workshop-Elementen und Reflexionsgruppen für den diskursiven Austausch ausgelegt. Nach Abschluss der Veranstaltungsreihe ist die Publikation eines Sammelbands mit Beiträgen aus den o.g. Perspektiven geplant. Konkrete Inhalte werden neben den Erscheinungsformen von Rechtsextremismus und Radikalisierungsprofilen auch die Auseinandersetzung mit Ideologieelementen wie Rassismus, Antisemitismus, Antiziganismus, uvm. sein. Zielgruppe der Veranstaltungsreihe sind vorwiegend die Extremismusbeauftragten der Kreispolizeibehörden NRW, Tutor*innen und Trainer*innen, Interessierte aus der Praxis sowie Studierende.